Im Jahr 1713, als das Kurfürstentum Sachsen zwischen wirtschaftlicher Expansion und ökologischer Verwüstung oszillierte, trat ein Mann hervor, dessen Idee die Welt grundlegend verändern sollte: Hans Carl von Carlowitz. Als Oberberghauptmann konfrontiert mit zunehmender Waldverwüstung, entwickelte er in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica“ ein revolutionäres Konzept – die erste systematische Theorie der Nachhaltigkeit.
Von der Holznot zur Heilung der Landschaft
Die sächsischen Wälder waren dezimiert. Bergbau, Hüttenwesen und extensive Holznutzung hatten verheerende Spuren hinterlassen. Von Carlowitz erkannte: Ohne ein radikales Umdenken würde die Ressourcengrundlage kollabieren. Seine Lösung war simpel und genial zugleich – nur so viel Holz schlagen, wie durch planmäßige Aufforstung wieder nachwachsen kann. Die Idee der Nachhaltigkeit war geboren.
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Die gesellschaftliche Transformation
Was als forstwirtschaftliche Strategie begann, entwickelte sich zu einem umfassenden Gesellschaftsmodell. Heute umfasst Nachhaltigkeit weitere große Bereiche:
- Ökologische Verantwortung
- Soziale Gerechtigkeit
- Wirtschaftliche Stabilität
- Intergenerationale Fairness
Der Wald als Laboratorium der Nachhaltigkeit
Zahlen und Fakten
- Rund ein Drittel der deutschen Landfläche ist bewaldet
- 36 Prozent der Waldfläche gelten als naturnah (Naturnahe Waldwirtschaft nutzt die Selbststeuerungskräfte des Waldes, um nachhaltig Holz zu produzieren und gleichzeitig seine ökologischen und sozialen Funktionen zu erhalten)
- 80 Prozent der Waldfläche sind nach ökologischen Standards zertifiziert
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Funktionen des Waldes jenseits der Holzproduktion:
- Klimaregulierung
- Biodiversitätserhaltung
- Wasserschutz
- Erholungsraum
- Rohstofflieferant
Globale Dimensionen: Von Sachsen in die Welt
Die ursprünglich lokale Idee von Carlowitz‘ hat heute globale Ausmaße erreicht. Internationale Abkommen, EU-Verordnungen und nationale Strategien transformieren das Konzept der Nachhaltigkeit in konkrete Handlungsanweisungen.
Meilensteine der globalen Nachhaltigkeitsbewegung:
- 1992: UN-Konferenz in Rio de Janeiro
- 2015: Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele werden formuliert
- 2024: Neue EU-Verordnung gegen Entwaldung
Philosophische Reflexion
Von Carlowitz‘ Idee war mehr als ein ökonomisches Konzept – sie war eine Weltanschauung. Sie postulierte eine fundamentale Idee: Der Mensch ist nicht Herrscher, sondern Teil des Ökosystems. Nachhaltigkeit wird sich weiterentwickeln – von einem Konzept zu einem Grundprinzip menschlichen Handelns. Die Herausforderungen des Klimawandels, der Ressourcenknappheit und der globalen Ungleichheit erfordern nichts Geringeres. Drei Jahrhunderte nach seiner Konzeption ist die Idee der Nachhaltigkeit relevanter denn je.