Ladeinfrastruktur in Deutschland

Zuhause Laden: Der Weg zur eigenen Wallbox für E-Autos

Der Aufschwung der Elektromobilität ist unübersehbar, doch das Ladenetz für E-Kfz in Deutschland hinkt hinterher. Wie Wallboxen diese Lücke schließen können – ein Guide.

09:02 Uhr | 09. Februar | 2024
Elektroauto
| Quelle: Uwe Krejci

Die Elektromobilität ist nicht nur ein Trend, sondern breitet sich immer weiter aus. Hier können wir aktiv unsere Umwelt und Gesellschaft nachhaltig verändern. Ein zentraler Punkt in der Debatte um E-Autos ist nach wie vor das Ladesäulennetzwerk in Deutschland. Laut einer Studie der KfW Bank zählt die Ladeproblematik zu den meistgenannten Gründen gegen einen Umstieg auf die Elektromobilität. Die Sorge, dass es keine verfügbaren Ladesäulen im Umkreis gibt, wiegt also schwer. Und ist auch berechtigt, denn in Deutschland fehlt es an öffentlichen Ladepunkten.

Laut des Verbands der Automobilindustrie (VDA) wurde die Lücke zwischen Angebot und Bedarf an öffentlichen Ladepunkten für Elektroautos in Deutschland im letzten Jahr zwar etwas verringert, aber sie ist immer noch groß ist. Zum 1. Juli 2023 gab es 97.495 öffentlich zugängliche Ladepunkte, darunter 18.577 Schnellladepunkte. Allerdings fehlen durchschnittlich in jeder zweiten Gemeinde öffentliche Ladepunkte und in acht von zehn Gemeinden fehlen Schnellladepunkte. Um das Ziel von 1 Million Ladepunkten bis 2030 zu erreichen, müsste das Ausbautempo deutlich gesteigert werden.

In diesem Rahmen ist es also nachvollziehbar, dass E-Autofahrer, wenn möglich, eine Lademöglichkeit in oder an ihrem Zuhause installieren möchten. Diese sogenannten Wallboxen werden beispielsweise in der Garage, Tiefgarage, Carport oder einfach an der Hauswand montiert und ermöglichen ein einfaches Laden zuhause. Doch worauf ist bei der Installation und dem Betrieb – und letztendlich auch der Versicherung zu achten? Wir geben einen Überblick:

  1. Auswahl der Wallbox

    Die Wahl der richtigen Wallbox hängt von mehreren Faktoren ab. Verschiedene Modelle bieten unterschiedliche Funktionen und Preise. High-End-Modelle mit fortschrittlichen Funktionen, wie WLAN-Anbindung und integrierten Stromzählern, sind für Nutzer interessant, die den Energieverbrauch genau überwachen wollen. Einfachere Modelle bieten eine kostengünstigere und dennoch sichere Lösung.

  2. Rechtliche Rahmenbedingungen

    Das Wohnungseigentumsgesetz sieht vor, dass Eigentümer und Mieter grundsätzlich Anspruch auf eine Lademöglichkeit haben. Die Installation einer Wallbox erfordert jedoch die Einhaltung bestimmter rechtlicher und technischer Vorschriften und es bedarf einer ausführlichen Beratung und Beurteilung der Gegebenheiten auf Eignung

  1. Installation und Sicherheit

    Die fachgerechte Installation durch qualifizierte Fachkräfte ist unerlässlich. Dabei ist nicht nur die korrekte technische Umsetzung wichtig, sondern auch die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften, um Risiken wie Brände zu vermeiden.

  2. Genehmigungsverfahren

    Für Wallboxen mit mehr als 11 kW Leistung ist eine Genehmigung des örtlichen Netzbetreibers erforderlich. Ab 2024 gelten vereinfachte Regelungen für steuerbare Wallboxen, was die Prozesse vereinfacht.

  3. Kosten

    Es gibt die unterschiedlichsten Lösungen für Wallboxen und auch die Preise variieren. Die Wallbox kostet zwischen 500 und 1.500 Euro. Dann fallen aber noch Kosten für Installation, Anmeldung, Befestigung an: Hier kann mit noch mal ca. 1.000 bis 1.500 Euro gerechnet werden. Wie hoch die Kosten für den Stromverbrauch während des Ladens sind, hängt von der Art und Nutzung des E-Kfz sowie dem Stromtarif ab.

  4. Versicherungsschutz

    Ein wichtiger Aspekt ist der Versicherungsschutz. Es sollte geprüft werden, ob die Wallbox durch die vorhandene Wohngebäude- oder Hausratversicherung abgedeckt ist. Gegebenenfalls ist eine Erweiterung des Versicherungsschutzes ratsam.