Für eine transparente Beratung

Nachhaltigkeit und EmpCo: Was Makler wissen müssen

Nachhaltige Versicherungsprodukte müssen künftig klar und transparent kommuniziert werden. Die EmpCo-Richtlinie schafft hierfür klare Vorgaben und unterstützt Makler dabei, nachhaltige Optionen effektiv in der Beratung vorzustellen und Greenwashing zu vermeiden.
Arbeitende Menschen, Laptop auf dem man die ESG Kriterien sieht.
Nachhaltigkeit sichtbar machen – wer ESG-Kriterien versteht, kann sie überzeugend kommunizieren. Quelle: iStock/Happy Kikky

Nachhaltigkeit präzise kommunizieren

Nachhaltigkeit umfasst sowohl ökologische als auch soziale und Governance-Aspekte, die unter dem Begriff ESG zusammengefasst werden. Makler sollten diese Kriterien differenziert betrachten und in die Beratung einfließen lassen. Hierbei geht es darum, klar darzustellen, wie Versicherer ESG-Kriterien umsetzen: Wo werden die Versicherungsbeiträge investiert und wie trägt dies konkret zur Nachhaltigkeit bei? Ein nachhaltiges Produkt muss klare Belege für seine Umwelt- und Sozialkriterien liefern.

Glaubwürdige Nachweise und Transparenz – der Schlüssel zu Vertrauen

Für Kunden, die Nachhaltigkeit in ihre Entscheidungen einfließen lassen, sind überprüfbare Nachweise von entscheidender Bedeutung. Zertifikate wie das FNG-Siegel für nachhaltige Geldanlagen oder die ISO 14001-Umweltmanagementsystemnorm helfen hier einen Überblick zu bekommen. Unternehmen müssen künftig ihre Nachhaltigkeitspraktiken durch unabhängige Prüfstellen validieren lassen, auch um den Anforderungen der neuen EmpCo-Richtlinie gerecht zu werden.

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Greenwashing erkennen und vermeiden

Greenwashing kann an fehlender Transparenz und vagen Formulierungen erkannt werden. Wenn Produkte mit Begriffen wie „grün“ oder „nachhaltig“ beworben werden, aber keine klaren Nachweise oder Zertifikate vorliegen, sollte unbedingt sorgfältig geprüft werden. Die EmpCo-Richtlinie fördert einen transparenten Umgang mit Nachhaltigkeitsversprechen und verpflichtet Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsansprüche durch unabhängige Prüfungen zu validieren.

EmpCo – Gesetzliche Grundlage für Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche

Die EmpCo-Richtlinie (Empowering Consumers for the Green Transition (Stärkung der Verbraucher für den ökologischen Wandel)) bietet hier eine klare Leitlinie für den Umgang mit nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen. Ab September 2026 wird sie für alle Unternehmen innerhalb der EU verbindlich und verpflichtet diese, ihre Nachhaltigkeitspraktiken und -strategien transparent und nachvollziehbar zu dokumentieren. Das Ziel dieser Richtlinie ist es, Greenwashing zu verhindern und einen transparenten Umgang mit Nachhaltigkeitsfragen zu fördern und so Verbraucher zu stärken und vor irreführenden Umwelt- und Nachhaltigkeitsaussagen zu schützen. Die EmpCo-Richtlinie umfasst dabei unter anderem folgende Anforderungen:

  • Verbot vager Umweltaussagen: 
    Schlagwörter wie „klimaneutral“, „umweltfreundlich“ oder „biologisch abbaubar“ dürfen nicht mehr unkommentiert verwendet werden. 
  • Belegpflicht: 
    Umweltaussagen und Nachhaltigkeitssiegel müssen wissenschaftlich fundiert und durch eine unabhängige Zertifizierung durch Dritte belegt sein. 
  • Verbot von Greenwashing: 
    Irreführende Praktiken, die den Eindruck erwecken, ein Produkt sei nachhaltig, obwohl dies nicht der Fall ist, werden verboten. 
  • Verbot eigener Siegel: 
    Unternehmen dürfen keine eigenen „Öko-Siegel“ ohne eine entsprechende Zertifizierung durch eine anerkannte Drittpartei verwenden. 
  • Transparenz bei Produktlebensdauer: 
    Informationen über Haltbarkeit, Reparierbarkeit und Updates von Produkten müssen künftig transparenter bereitgestellt werden. 

Die EmpCo-Richtlinie bietet nicht nur einen gesetzlichen Rahmen, sondern auch eine Chance, die Versicherungsberatung transparenter und nachhaltiger zu gestalten. Für Makler wird es entscheidend sein, sicherzustellen, dass die empfohlenen Produkte den neuesten regulatorischen Anforderungen entsprechen, um ihren Kunden zukunftsfähige, rechtskonforme Optionen zu bieten.

Nachhaltige Beratung bedeutet heute, regulatorische Entwicklungen wie die EmpCo-Richtlinie aktiv in den Beratungsalltag zu integrieren. Produkte müssen rechtskonform und zukunftsfähig sein, Nachweise transparent kommuniziert und Greenwashing vermieden werden: Wer dies berücksichtigt, positioniert sich als verlässlicher Partner für seine Kunden – und gestaltet den Wandel der Branche aktiv mit.

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