Klimarisiken, die Risiken steigen, die Versicherbarkeit sinkt!
Extreme Wetterereignisse sind längst kein Ausnahmephänomen mehr. Deutschland verzeichnete allein 2024 versicherte Schäden durch Naturgefahren in Höhe von rund 5,7 Milliarden €, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Weltweit beliefen sich die wetterbedingten Verluste laut Swiss Re auf rund 320 Milliarden US-Dollar, Tendenz steigend.
Diese Entwicklungen haben direkte Folgen für die Versicherungsbranche. Manche Regionen werden durch wiederkehrende Starkregenereignisse oder Hochwasser zu Hochrisikogebieten, die Versicherbarkeit nimmt ab und Prämien steigen deutlich. Versicherer reagieren mit restriktiveren Underwriting-Kriterien, neuen Risikoobergrenzen und einer stärkeren Gewichtung von Prävention und Risikomanagement.
Für Makler bedeutet das eine doppelte Herausforderung. Sie müssen einerseits sicherstellen, dass der Kunde weiterhin passenden Versicherungsschutz erhält, andererseits müssen Erwartungen erfüllt werden, die über den klassischen Vertrag hinausgehen. Immer mehr Kunden wünschen sich Beratung, welche Schutz, Prävention und Nachhaltigkeit verbindet. Sicherheit mit Weitblick.

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Klimarisiken verstehen und richtig einordnen in drei Dimensionen
Die physischen Risiken betreffen direkte Auswirkungen des Klimawandels, also Schäden durch Starkregen, Überschwemmungen, Hagel, Stürme oder Hitze. Diese Gefahren beeinflussen die Bausubstanz, Energieversorgung oder auch Lieferketten.
Daneben gibt es Transitionsrisiken, die mit dem wirtschaftlichen und regulatorischen Wandel hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft verbunden sind. Unternehmen müssen ihre Produktionsweisen umstellen, Energieeffizienzvorgaben einhalten oder Emissionen reduzieren. Wer dies versäumt, riskiert nicht nur Wettbewerbsnachteile, sondern auch Haftungsrisiken.
Schließlich bleiben Schutzlücken ein gravierendes Problem. Laut GDV sind noch immer Millionen Gebäude in Deutschland nicht gegen Elementarschäden abgesichert. Selbst dort, wo eine Versicherung besteht, ist der tatsächliche Wiederherstellungswert oft zu niedrig angesetzt. Eine ehrliche Bestandsaufnahme der Versicherungsdichte und Deckungssummen ist daher der erste Schritt, um wirkliche Sicherheit zu gewährleisten.
Praxis-Tipps: So integrieren Sie Klimarisiken in Ihre Beratung
- Von der Risikoanalyse zur Resilienzberatung
Die klassische Beratung beginnt oft mit der Frage: „Was ist versichert?“ Die moderne, klimakompetente Beratung fragt: „Was ist gefährdet und wie können wir das Risiko minimieren?“
Datenbasierte Risikoanalysen sind hier ein zentraler Schlüssel. Digitale Tools wie GIS- oder Hochwassergefahrenkarten, Klimarisiko-Modelle und Wetterdaten machen Risiken sichtbar, bevor sie entstehen. Viele dieser Quellen sind öffentlich zugänglich.
Auch Sensorik und IoT-Lösungen liefern in Echtzeit Informationen zu Pegelständen, Temperaturschwankungen oder Luftfeuchtigkeit und ermöglichen frühzeitige Maßnahmen.
Maklerinnen und Makler, die solche Technologien nutzen, schaffen ein neues, vorausschauendes Beratungserlebnis. Das Gespräch gewinnt an Tiefe: Statt abstrakter Versicherungstheorie steht die reale Gefährdung im Fokus – wo fließt das Regenwasser ab? Wo liegen sensible Außenanlagen? Wie oft kam es bereits zu Rückstau oder Überschwemmungen? Diese Fragen helfen, das Bewusstsein zu schärfen und geeignete Präventionsmaßnahmen zu empfehlen. - Intelligent versichern mit innovativen Produkten für komplexe Risken
Neben Prävention bleibt natürlich die Versicherungsstruktur selbst ein entscheidendes Werkzeug. Klassische Elementarschadenversicherungen stoßen an Grenzen, wenn Extremwetterereignisse häufiger auftreten oder wenn der Schaden schneller steigt, als Prämien angepasst werden können.
Neue Modelle wie parametrische Versicherungen zahlen automatisch, sobald definierte Schwellenwerte – etwa Regenmenge oder Windgeschwindigkeit – überschritten werden. Das schafft Tempo, Transparenz und Liquidität im Schadensfall.
Zudem wird diskutiert, die Elementarschadendeckung standardmäßig in Wohngebäudeversicherungen zu integrieren (Opt-out-Modell). Ergänzend gewinnen Rückversicherungen und nationale Risikopools an Bedeutung, um Großschäden abzufedern.
Für Makler heißt das: Wer sich mit solchen Produkten auskennt, kann Kund nicht nur klassische Policen, sondern zukunftsorientierte Lösungen bieten – und sich als Experte für Zukunftssicherheit positionieren. - Vom Verkäufer zum Zukunftgestalter
Versicherungsmakler stehen an einem Wendepunkt. Das Geschäft der Zukunft besteht nicht darin, Policen zu verwalten, sondern Sicherheit zu gestalten. Die Kunst liegt darin, Risiken sichtbar zu machen, Prävention erlebbar zu erklären und den Kunden zu befähigen, resilienter zu werden.
Klimarisiken sind nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance. Eine Chance, Beratung neu zu denken, nachhaltige Werte zu schaffen und den eigenen Beruf auf die Zukunft auszurichten.
In stürmischen Zeiten zählt nicht, wer den besten Vertrag verkauft. Sondern wer seinen Kunden hilft, den Sturm zu überstehen! - Wissen schafft Vertrauen: Die bessergrün-Akademie
Ab dem 10. November 2025 startet unsere neue Schulungsreihe der bessergrün-Akademie. Ziel ist es, Vermittlerinnen und Vermittlern das Wissen und die Werkzeuge an die Hand zu geben, um Nachhaltigkeit nicht nur zu verstehen, sondern aktiv in ihre Beratung zu integrieren.
Die Inhalte vermitteln praxisnah, wie aus regulatorischen Anforderungen echte Chancen entstehen. Für eine glaubwürdige Beratung, neue Produktlösungen und eine nachhaltige Kundenbindung. So entsteht Klimakompetenz, die überzeugt und das im Gespräch und in der täglichen Arbeit.
Wer Wissen teilt, stärkt Vertrauen und wer Nachhaltigkeit versteht, kann sie wirksam gestalten.
Mehr Infos zur bessergrün-Akademie finden Sie hier.